Sonntag, 30. Juli 2023

Diabolisch

Anscheinend habe ich im Juli wieder kein glückliches Händchen bewiesen. Auch hier haben wir einen Thriller, der mich nicht hat wirklich von sich überzeugen können.

Rezension Diabolisch


Buchdetails

ISBN:9783365003039
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Taschenbuch
Umfang:320 Seiten
Verlag:HarperCollins Paperback
Erscheinungsdatum:25.04.2023


Klappentext

Eine perfide Hetzjagd und die virtuose Inszenierung von Rache.

1995 macht sich der sechsjährige Alex in der Abenddämmerung mit seiner älteren Schwester Lotte allein auf den Heimweg, nachdem die beiden vergeblich drauf gewartet haben, dass ihr Vater sie abholt. Doch nur Lotte wird heil zu Hause ankommen. Auf Alex warten die Eltern vergebens.

Siebenundzwanzig Jahre später werden in dem Dorf blutige Verbrechen begangen. Ein Bewohner nach dem anderen muss auf grausame Weise sein Leben lassen. Oberkommissarin Larissa Flaucher versucht, einen Zusammenhang  zwischen den Todesfällen zu rekonstruieren- und stößt auf mehr als nur ein monströses Geheimnis.

Autor

Jonas Wagner hat im Personalwesen viel über Menschen gelernt. Als sein Jugendfreund nach einem Bankraub mit Geiselnahme ins Gefängnis muss, beginnt er sich für die Abgründe des Menschen zu interessieren. Er ist ein großer Fan von Don Winslow und Stephen King.

Inhalt

Der kleine Alex wird nie zu Hause ankommen, aber warum? Wieso hat es seine große Schwester Lotte nach Hause geschafft?

Jahre später hat anscheinend der Tod das Dorf heimgesucht, die Menschen hier sterben gefühlt täglich und das auf grausame Art und Weise. Larissa Flaucher und ihr Team, versuchen den oder die Täter zu stoppen, die anscheinend versuchen das ganze Dorf auszurotten.

Erster Satz

Liebes Tagebuch, Alex ist nicht heimgekommen.

Meine Meinung

Als das Buch bei mir ankam, habe ich mich schon wahnsinnig darauf gefreut, dass ich endlich wieder einen guten Thriller lesen werde, aber naja Pustekuchen.

Kommen wir aber als erstes zum Cover. Man stellt erst auf den zweiten Blick fest das es hier um eine Straße handelt, auf der von oben her ein Auto fährt. Alles wirkt sehr düster um darum sticht der Titel einem noch mehr ins Auge.

Der Schreibstil der Autors war sehr flüssig zu lesen und ich wäre somit eigentlich auch sehr gut in dem Buch voran gekommen, wenn es da nicht diese unmögliche Handlung geben hätte kombiniert mit einer unnahbaren Oberkommissarin.

Unsere Protagonistin hier war Larissa Flaucher, eine sehr naja graue und unnahbare Person. Als Leser erfährt man das sie eine Tochter hat, aber etwas liebesvolle strahlt sie nicht wirklich aus. Man bekommt als Leser gerade einmal mit das sie mit ihrer Tochter telefoniert und ansonsten wars das.
Ansonsten bleibt sie unnahbar und man bekommt noch am Rande mit wer ihr Ex-Partner ist.

Die Morde die alle passieren, sind auf unterschiedliche weiße grausam und alle passierten relativ schnell hintereinander.
Bei jedem Mord hatte man auch das Gefühl das der Täter ein Zeichen damit setzen wollte.

Neben den Morden die in der Gegenwart spielen, springen wir auch immer wieder in die Vergangenheit. Immer wieder an den selben Tag, an den 27. Februar 1995. Hier erfahren die kleine Lotte und der kleine Alexander, wie Ich-bezogen Menschen sind.
Nachdem, die Beiden nach dem Turnen nicht abgeholt werden und keiner der Erwachsenen sich dazu bereit erklärt zwei kleine Kinder nach Hause zu fahren, weil es ja was ach so wichtiges zu geben scheint... laufen die Beiden nach Hause.

Ich fand es einfach nur zu kotzen, als ich es gelesen habe. Wie jeder eine Ausrede sucht nur damit man die zwei nicht mitnehmen muss. Es waren noch kleine Kinder und dann noch im Februar.
Jedem scheint was andere in dem Moment wichtiger sein und auch die Eltern. Dem Vater war alles andere wichtiger und dann war seine Frau schuld. Das Ende vom Lied war, dass die Eltern mehr oder weniger Lotte die Schuld gaben, dass sie Alexander nicht mitgenommen hat.
In den Tagebucheinträgen die immer wieder zwischendrin kamen, erkennt man wie verzweifelt Lotte ist und das sie einfach auch nicht weiß wie sie selbst mit der Situation umgehen soll und sie bekommt auch keine Unterstützung von ihrer Familie um alles zu verarbeiten.

Ich muss sagen, die erste Hälfte war ich eigentlich nur genervt von dem Buch. Es waren mir zum einen viel zu viele Personen in kurzer Zeit. Ich wusste manchmal gar nicht wer, wer ist und war er da in dem Moment eigentlich gerade verloren hat. Viele Namen waren dann halt auch noch ziemlich ähnlich.
Zum anderen, war ich einfach von den Charakteren an sich genervt. Ich bin mit keinem warm geworden, jeder war irgendwie grau und wurde nur sehr kurz angesprochen. Die Ermittlungen waren naja auch nicht wirklich vorhanden.
Und selbst mir waren manche Passagen einfach zuwider, wo ich mich einfach gefragt habe, warum der Autor hier so detailliert reingehen muss. Zwei, drei Sachen waren für mich moralisch gesehen eher untere Schublade. 

Der Grund, warum ich das Buch nicht abgebrochen habe ist, das ich zum einen Wissen wollte wie alle Opfer mit damals im Zusammenhang gestanden sind und weil mich einfach einfach den Vergangenheitsteil wesentlich interessanter fand wie die Gegenwart.

Alles in einem, hat der Autor zwar einen tollen Schreibstil aber naja das Buch war nicht meins.

Fazit

Weil das Cover und auch der Schreibstil gerade ab der zweiten Hälfte alles etwas gerettet hat, bekommt das Buch von mir ganz knapp...


Ein Dankeschön geht an den HarperCollins Verlag für dieses Rezensionsexemplar

Die Rechte an Klappentext und Cover liegen alleine bei dem Verlag 



 

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