Kommen wir heute zu einem Buch, von dem ich mir eindeutig mehr erhofft habe.
Rezension Aus unseren Feuern
Buchdetails
ISBN:9783985680818
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Taschenbuch
Umfang:336 Seiten
Verlag:Kanon Verlag Berlin
Erscheinungsdatum:22.02.2023
Klappentext
Sie sind jung, und sie heißen Heiko, Mandy, Jana oder Raik. Sie sind die Witzfiguren und die Arbeitstiere unserer Gesellschaft. Sie sind müde, sie sind wütend, sie rauchen. Doch sie leben jetzt. Aus ihren Feuern.- Ein grandioser Arbeiter- und Nahwenderoman über drei Freunde, die ihre Herkunft nicht als Urteil und ihre Klasse nicht als Schicksal hinnehmen wollen. Hart und zart, in der Tradition von Wolfgang Hilbig und Clemens Meyer geschrieben.
Autor
Domenico Müllensiefen wurde 1987 in Magdeburg geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er auf einem Bauernhof in der Altmark. Er lebt in Leipzig und "Aus unseren Feuern" ist sein erster Roman.
Inhalt
Heikos Leben ändert sich schlagartig als er zwecks seines Berufes an die Unfallstelle seines Freunde Thomas gerufen wird.
Plötzlich denk er immer öfters an seine Jugend und fragt sich ab wann alles auseinandergebrochen ist.
Erster Satz
Im Herbst 1998 hatten wir eine Themenwoche in der Schule.
Meine Meinung
Als das Buch bei mir ankam war ich sehr neugierig darauf und durch Zufall habe ich dann gesehen, dass einer meiner Lieblingsschauspielerinnen Emilia Schüle gerade dieses Buch liest, deshalb auch ich es auch direkt von meiner SUB befreit.
Kommen wir als erstes zum Cover. Wir haben hier einen jungen Mann, der trotzig wenn nicht sogar etwas missmutig in die Kamera schaut. Das der Mann hier auch raucht, verstärkt das trotzige aussehen.
Alles in einem, passt es zu dem Inhalt, was der Autor hier versucht mitzuteilen.
Mit dem Schreibstil des Autors tat ich mir dann doch etwas schwer und ich tat mir jedesmal sehr schwer wieder ins Buch reinzukommen. Ich bin hier einfach nicht warm geworden.
Auch mit unserem Protagonisten Heiko, bin ich so gar nicht warm geworden, trotz Ich-Perspektive.
Seine Ansichten teilweise, waren mir dann doch etwas zu suspekt und auch bestimmte Aussagen fand ich jetzt nicht wirklich prickelnd.
Auch seine Freunde Thomas und Karsten, waren eher Mitläufer und auch von der Persönlichkeit relativ grau. Sie hatten zwar auch ihre eigenen Ansichten, aber wirklich was ändern an ihrer Situation wollte so keiner und als Karsten endlich den Schritt gewagt hatte, waren die Anderen anfangs sogar sauer.
In dem Buch, lernen wir sowohl die Vergangenheit von Heiko kennen, als auch die Gegenwart. Auch hier tat ich mir am Anfang schwer, zu wissen wo wir gerade sind, da man immer sehr plötzlich ohne Kennzeichnung gesprungen ist, da hab ich dann nochmals mit dem Lesefluss gehadert.
Das man hier direkt nach Wende, die Jugendlichen kennlernt zeigt oft in vielen kleinen Hinweisen, dass sie unzufrieden sind mit der Gesamtsituation. Sie kommen sich vergessen vor und haben das Gefühl, dass der Westen immer bevorzugt wird. Diese Ansichten kommt natürlich auch teilweise von den Eltern. Was man auch an einer Stelle in dem Buch merkt.
Als Leser lernen wir noch weitere Stationen in Heikos Leben kennen. Das Arbeitskollegen im empfehlen in den Westen zum arbeiten zu gehen, solange er noch jung ist. Seine erste Freundin. Wie er mit der Situation umgeht, als er arbeitslos ist. Wie er seine erste große Liebe wieder kennenlernt.
Mir hat in dem Buch einfach der Ehrgeiz gefehlt, dass der Protagonist was an der Gesamtsituation ändern will. Er hat sich immer seinem Schicksal gefügt und wenn er dann mal über seine eigene innere Grenze getreten ist, ist er danach gleich wieder drei Schritte zurück gestolpert.
Alles in einem konnte mich das Buch einfach nicht greifen und ich bin nicht mit ihm warm geworden. Trotzdem war es spannend mit anzusehen, dass nach der Wende doch nicht immer alles so Friede, Freude, Eierkuchen war, wie es immer dargestellt worden ist.
Fazit
Das Buch bekommt von mir ganz knapp...
Ein Dankeschön geht an den Kanon Verlag für dieses Rezensionsexemplar
Die Rechte an Klappentext und Cover liegen alleine bei dem Verlag
Hallo liebe Teresa,
AntwortenLöschendu hast da ein sehr interessantes Buch gelesen. Klappentext und auch Cover machen neugierig, finde ich.
Allerdings muss ich auch sagen, dass die Person auf dem Cover mit seinem Gesichtsausdruck auch bei mir nicht gleich Sympathien streut. Du bestätigst das im Laufe deiner Rezension.
Sicherlich kann ein "kantiger" Charakter auch für einiges an Stimmung im Buch sorgen und die Geschichte vorwärts treiben. Aber es ist auch eine Gradwanderung: Ärgert man sich nur noch über bestimmte Verhaltensweisen, kann man sich damit so gar nicht identifizieren, dann kann es eben auch schwierig werden.
Ich kann auch deine Gedanken nachvollziehen, dass du dir gewünscht hättest, dass der Protagonistin aus seiner Komfortzone ausbricht und etwas an seiner Situation ändert.
Ich danke dir für diese interessante Buchvorstellung.
Liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja :)
LöschenJa hauptsächlich wegen des Klappentextes ist das Buch dann auch bei mir eingezogen.
Ich war von dem Protagonisten dann wirklich enttäuscht, weil man kann immer gleich schimpfen aber wenn man an seiner Situation nicht wirklich was ändert, dann ist man ab einem Gewissen grad halt einfach auch selber Schuld.
Freut mich das dir die Rezension gefallen hat.
Liebe Grüße
Teresa