Donnerstag, 29. Juni 2023

Findelmädchen Aufbruch ins Glück

 Kommen wir zu meinem nächsten Highlight das ich im Juni hatte.

Rezension Findelmädchen Aufbruch ins Glück


Buchdetails

ISBN:9783548065687
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Taschenbuch
Umfang:592 Seiten
Erscheinungsdatum:28.07.2022



Klappentext

Das Wirtschaftswunder und die Nachwehen des Krieges: Eine junge Frau erkämpft sich ihren Weg.

Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich in einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford. Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stelt sie sich vor ein sogenanntes "Besatzerkind". Und sie verliebt sich. Doch die Schatten des Krieges bedrohen alles, was sie sich vom Leben erhofft hat...

Autorin

Lilly Bernstein ist ein Pseudonym der Kölner Journalistin und Autorin Lioba Werrelmann, deren Debütroman "Hinterhaus" 2020 mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet wurde. Sie stamm selber aus eine Bäckereifamilie und wuchs in der Backstube auf. Ihre Mutter ist selbst ein Bäckerkind, und hat die Nachkriegszeit lebendig in Erinnerung. Mit der Veröffentlichung dieses Buches, ging ein Herzenswunsche der Autorin in Erfüllung.


Inhalt

Helga kommt zusammen mit ihrem Bruder, nach 10 Jahren in Frankreich wieder zurück nach Deutschland. 
Endlich ist ihr Vater wieder Zuhause und wenn die Mutter wieder auftauchen wurde, dann wäre das Glück perfekt.
Doch Helga, hat das Gefühl ihren Platz in der Familie nicht zu finden. Jeder hat ein Geheimnis vor ihr und jeder übergeht ihre Wünsche.
Nur Fanny, ihre neue beste Freundin hält immer zu ihr.

Erster Satz

"Wunderbar", murmelte Tante Claire und strich ein letztes Mal mit dem Zinken einer Gabel durch die Schokoladencreme, die den Kuchen rundum bedeckte.

Meine Meinung

Kurz nachdem ich letztes Jahr "Trümmermädchen" (Rezension) habe lesen dürfte, zog auch schon "Findelmädchen" bei mir ein und ich war sehr gespannt darauf, ob es wieder ein Highlight werden wird.

Das Cover finde ich wirklich schön und auch ansprechend. Man fragt sich was sich dahinter verbirgt. Die zwei Personen denke ich stellen zu einem Helga da und zum anderen ihr Findelkind. Auch das man im Hintergrund Köln sieht finde ich super.

Der Schreibstil der Autorin, war auch hier wieder richtig fesselnd und auch spannend. Ab der Hälfte habe ich das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es mit Helga weiter geht und wie sie all die Hürden meistert, die ihr in den Weg gelegt worden sind.

Helga, war ein sympathisches, junges Mädchen, dass nicht auf den Kopf gefallen ist und genau wusste, wie ihr Leben verlaufen sollte.
Leider, war sie am Anfang auch sehr naiv unterwegs, auch weil sie teilweise im Thema Aufklärung ziemlich im Dunklen gelassen worden ist.

Helga hat ihr Herz am rechten Fleck und deshalb schließt man sie auch als Leser sehr schnell ins Herz. Ich hab mit ihr gebangt, mit ihr teilweise am liebsten geheult und die Ansichten vieler Menschen nicht verstanden bzw war entgeistert, dass man so gedacht hat.

Fanny, hat versucht Helga mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Geholfen, dass sie nicht ständig zur Außenseiterin wird und versucht, ihr zu Erklären was dann und wann passieren könnte.
Erst nach und nach begreift man als Leser, dass Fanny ihre ganz eigenen Sorgen hat, die man dann später zusammen mit Helga erfahren wird.

Die Nebencharaktere, waren alle sehr liebevoll gestaltet und ausgearbeitet. Auch die wo man nicht so wirklich möchte. Jeder hat einen bestimmten Charakterzug und man konnte sich alle wirklich sehr lebhaft vorstellen.

Das Waisenhaus in dem Helga arbeitet, ist ekelhaft. Diese Zustände..... Mir taten die Kinder beim Lesen so leid und am liebsten hätte man sich selber schützend vor sie gestellt.
Was diese alles durchmachen mussten, sie konnten nichts dafür und wurden trotzdem verachtet.
Der Staat, hat die Augen verschlossen und alles durchgehen lassen.
Mich hat das Stellenweise so sauer gemacht, dass ich das Buch dann doch für kurze Momente auf die Seite legen musste.

Man, wird in dem Buch mit vielen Seiten konfrontiert, die einen zum nachdenken geben. Wo einem dann bewusst wird, dass dieses denken noch gar nicht so lange her war. Das man als Frau, weniger Wert war, dass andere eine Meinung über einen gebildet haben, obwohl sie deine Geschichte nicht kannten.

Alles in einem ein wirklich sehr spannendes Buch, dass ich jedem empfehlen kann.

Fazit

Das Buch bekommt von mir verdiente...


Ein Dankeschön geht an den Ullstein Verlag für dieses Rezensionsexemplar

Die Rechte an Cover, Klappentext und Autorenbild liegen alleine bei dem Verlag und der Autorin 









4 Kommentare:

  1. Hallo Teresa,
    eine tolle Rezension! Für mich war das Buch im letzten Jahr auch ein Highlight. So berührend, erschütternd, aber auch wunderbar warmherzig geschrieben.
    Ganz liebe Grüße, Steffi

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    1. Huhu liebe Steffi :)

      vielen lieben Dank. Ohja ich kann dir da wirklich nur voll und ganz zu stimmen. Das Buch berührt einen mit jeder seiner Seite.

      Liebe Grüße
      Teresa

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  2. Hallo liebe Teresa,
    ich kann mich Steffi nur anschließen: Eine sehr fesselnde Rezension, die ich sehr gerne gelesen habe. Mir sagte die Autorin noch nichts. Was aber nicht wundert, da ich ja eher im Jugendbuchgenre zu Hause bin. Allerdings hast du mich sehr neugierig gemacht mit der Geschichte.

    Eine naive Protagonistin ist ja oft etwas, was von LeserInnen kritisch betrachtet wird. Hier scheint die Autorin aber gut zu begründen, warum sich ihre Figur so verhält. Das alleine hat mich schon sehr angesprochen. Man merkt aber auch richtig, wie sehr dich das Buch begeistert hat und du erklärst auch sehr nachvollziehbar, warum du dieses Buch als lesenswert erachtest.

    Ich danke dir für diesen Buchtipp.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Huhu liebe Tanja :)

      freut mich sehr, dass dir die Rezension gefallen hat.

      Helga ist eine wirklich naive Protagonistin, aber man kann ihr das als Leser gar nicht als schlecht anreden, weil man einfach versteht warum sie so handelt.

      Ich kann die "Findelmädchen" aber auch "Trümmermädchen" einfach nur empfehlen.

      Liebe Grüße
      Teresa

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