Samstag, 27. August 2022

Station Neun

 Als das dünne Buch bei mir ankam, war ich schon etwas neugierig darauf, wie es der Autor schaffen möchte, mich mit so wenig Seite zu fesseln, aber er hat es geschafft.

Rezension Station Neun

Buchdetails

ISBN:9783944771380
Sprache:Deutsch
Ausgabe:Flexibler Einband
Umfang:58 Seiten
Verlag:A. Fritz Verlag
Erscheinungsdatum:12.11.2021



Klappentext

Ich leide an einer Angststörung. Ein Medikament macht die Krankheit erträglicher. Aber es macht auch abhängig. Bald nehme ich das Mittel täglich. So lange, bis kein Weg mehr an einem Entzug vorbeiführt.
Auf Station Neun, der Entzugsstation eines Krankenhauses, werde ich langsam von der Droge entwöhnt. Da sind Alkoholiker, Medikamenten- und Drogenabhängige. Bunt zusammengewürfelt in der sterilen Krankenhausatmosphäre.
Der Entzug führt mich an den Rand des Wahnsinns. Ich schreibe Tagebuch.

Autor

Anton M. Berger wurde 1981 geboren und studierte nach dem Abitur Philosophie. Nach Jahren der Medikamentenabhängigkeit, hat er sich 2018 erfolgreich entwöhnt. Er arbeitet und lebt in Frankfurt am Main.

Inhalt

Anton leidet unter seinen Medikamentenabhängigkeit. Um endlich dort rauszukommen, begibt er sich in einen Entzug und nimmt durch sein Tagebuch die Leser mit.

Erster Satz

Mit achtzehn Jahren erkrankte ich an einer Psychose.

Meine Meinung

Anfangs war ich wirklich sehr skeptisch, ob mich diese kleine, dünne und eher etwas unscheinbare Buch von sich überzeugen kann, aber das konnte es definitiv.

Kommen wir aber wie immer als erstes zum Cover. Es zeigt einen Krankenhausflur, ich denke damit will man einfach auf Station 9 aufmerksam machen, aber  es wirkt trotzdem unscheinbar.

Zu Beginn des Buches erzählt der Autor etwas über sich, wie es überhaupt passiert ist, dass er in die Abhängigkeit gerutscht ist und was es auch für Auswirkungen auf sein soziales Leben hatte.
Dann begibt er sich in den Entzug und hier beginnt er auch mit dem Tagebuch schreiben. An jedem Tag schreibt er etwas und man bekommt als Leser mit, wie es ihm geht wenn die Medikamentendosis reduziert wird.
Auch wie so scheinbar alltägliche Sachen, wie mit der Bahn nachhause fahren oder dann alleine in seiner Wohnung über Nacht bleiben, stellen dann für ihn plötzlich große Probleme da.

Ich fand das Buch richtig gut und ich bewundere den Autor auch darüber so offen über seine Sucht zu sprechen, denn oft wird sowas unter den Tisch gekehrt und keiner soll was mit bekommen wenn mal was im Leben schief läuft.
Auch fand ich es toll, dass man durch das Tagebuch mitbekommt, was bestimmte Medikamente anrichten können und dabei werden sie Tag täglich in Deutschland verschrieben. 
Hier bekommt man sehr deutlich gezeigt, welche Wahnvorstellungen sie auslösen können und wie es dazu führen kann das Menschen vereinsamen.

Auch fand ich es sehr erschreckend, dass die Krankenkasse nur sehr wenige Therapieplätze für sowas stellt, da bei dieser Sucht das Ausschleichen wesentlich länger dauert wie z.B bei einem Alkoholkranken und deshalb auch mehr kostet.
Ist für mich eigentlich ein Unding, das man mit so einem Problem länger auf einer Warteliste steht.

Alles in einem fand ich das Buch toll und wünsche mir wirklich, dass es noch mehr Menschen gibt, die den Mut dazu haben so offen über ein Problem zu reden, dass es öfters in Deutschland gibt.

Fazit

Das Buch bekommt von mir...


Ein Dankeschön geht an den A.Fritz Verlag für dieses Rezensionsexemplar

Die Rechte an Cover und Klappentext liegen alleine bei dem Autor und dem Verlag 



2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Teresa,
    ich muss sagen, dass das Cover auf den ersten Blick auch eher nicht so ansprechend auf mich gewirkt hat. Sicherlich ist es nicht schlecht, aber eben auch nicht so ansprechend, dass man das Buch sofort in die Hand nimmt.

    Der Klappentext hingegen hat mich sofort gekriegt.
    Ich wäre jetzt vermutlich skeptisch gewesen, ob der Klappentext hält, was er verspricht. Du bestätigst das aber und machst damit sehr neugierig auf die Geschichte.

    Ich danke dir für diese Interessante Buchvorstellung!

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    Antworten
    1. Huhu liebe Tanja :)

      Ja das Cover ist wirklich sehr unscheinbar, wenn nicht sogar nicht ansprechend. Ich glaube wenn der Klappentext nicht gewesen wäre, hätte ich es auch nicht gelesen^^

      Auch wenn das Buch wirklich nur wenig Seiten hat, hat es mich sofort gefesselt und ich konnte super mit unserem Protagonisten mitfühlen und ich finde es immer noch sehr mutig von ihm überhaupt darüber zu sprechen.

      Ich bin sehr gespannt darauf, ob ich das Buch nicht bald mal bei dir entdecken werde.

      Liebe Grüße
      Teresa

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