Rezension Das Seehospital
ISBN: 9783499274107
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Flexibler Einband
Umfang: 464 Seiten
Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 19.02.2019
Drei Schwestern, drei Schicksale- ein Ort der Menschlichkeit.
Amrum, 1920: Nur widerwillig kehrt Frida zur Beerdigung des Großvaters zurück auf ihre nordfriesische Heimatinsel. Der alte Kapitän Kirschbaum gehörte zu Amrum wie die Wellen zum Strand. Aber für Frida hatte er zuletzt kein gutes Wort übrig. Ihren Traum, in Hamburg Medizin zu studieren, hielt er für Weiberflausen und drehte ihr den Geldhahn kurzerhand zu. Dabei hätte der Insel-Patriarch eine vertrauenswürdige Ärztin in dem kleinen Hospital, das er für lungenkranke Kinder gestiftet hat, gut gebrauchen können. Nach seinem Tod droht der Einrichtung nun wegen Geldmangels das Ende. Aber was wird dann aus den kleinen Patienten? Fridas Mutter will aus der imposanten Strandvilla lieber ein exklusives Kurhotel machen. Auch von ihren beiden Schwestern kann Frida keine Hilfe erwarten. Dennoch nimmt sie den Kampf auf- und ahnt nicht, wie hoch der Preis für sie und ihre Familie sein wird...
Autorin:
Helga Glaesener wurde in Niedersachsen geboren und studierte Mathematik in Hannover. 1990 begann die Mutter von 5 Kindern mit dem schreiben. Zwanzig Jahre in Ostfriesland haben ihre Liebe zum Meer geweckt, sodass die Küste zum Schauplatz zahlreicher Romane wurde. Heute lebt sie in Oldenburg.
Frida kehrt nach langer Zeit wieder zurück auf ihre Heimatinsel. Nach dem Tod ihres Großvaters stehen große Veränderungen an, die Frida und ihre beiden Schwestern nicht hinnehmen möchte und plötzlich ist in der Familie nichts wie es mal war.
Erster Satz:
Großvater ist tot.
Meine Meinung:
Als das Buch bei mir ankam, habe ich mich wie immer sehr darüber gefreut, vorallem seitdem ich einen Narren an Historischen Romanen gefressen habe und ich schon sehr gespannt war, wohin die Reise nun gehen wird.
Das Cover finde sehr gut gestaltet, auch da es aussieht wie als wäre es mit Ölfarben gemalt, leider fehlt mir aber das Seehospital um das es geht.
Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm und flüssig zu lesen, sodass man in dem Buch auch wirklich sehr gut voran gekommen ist.
Unsere Protagonistin Frida lernen wir kennen, als sie vom Tod ihres Großvaters erfährt und überlegt wie sie es nun am besten mit ihrem Studium macht.
Sie finanziert sich ihr Studium komplett selber, da ihr Großvater sie zwar bei ihrer Krankenschwester Ausbildung unterstützt hatte, aber das Studium für ein Hirngespinst gehalten hat.
Hier merkt man als Leser auch wieder ganz deutlich die Unterdrückung der Frauen, da man ihnen nicht den gleichen Beruf wie Männern zutraut hat.
Man lernt als Leser dann auch recht schnell die Geschwister von Frida kennen. Ihre Schwestern Lou und Emily und ihren Halbbruder Christian.
Wer auch eine Zentralerolle spielt ist Matz, der Lehrer auf der Insel und James Taylor, ein Lehrer von der Uni an der Frida studiert.
Während Frida versucht das Seehospital zu retten, kämpft Lou mit ihren eigenen Problemen und flieht schließlich von der Insel, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sieht.
Frida will Lou natürlich wieder finden und macht sich gemeinsam mit Matz auf die Suche in Hamburg.
Da das Buch kurz nach dem Kriegsende spielt, ist es mit dem Geld sehr knapp und auch Arbeit gibt es nur sehr wenig, genauso wie eine Wohnung. Das beschreibt die Autorin sehr gut an dem Beispiel von Lou.
Dadurch das man zwischen den Schwestern immer hin und her wechselt, was übrigens sehr gut gekennzeichnet ist, wird man den Schwestern auch vertrauter und man kann sich als Leser sehr viel besser in sie hineinversetzten.
Wer dadurch trotzdem ein wenig untergeht ist die jüngste Schwester Emily, was ich sehr schade finde, da ich mich teilweise noch besser in sie hineinversetzen hätte wollen, um ihre Handlungen und ihre Gefühle nochmals besser nachvollziehen zu können.
Wer mir allerdings wirklich sehr unsympathisch war, war zum einen die Mutter. Sie musste immer wieder einen Streit vom Zaun brechen und hielt sich für was besseres, und wenn einmal was nicht so ging schob sie die Schuld immer auf Frida weil sie doch ach so undankbar sei. Neben der Mutter war mir auch der Stiefvater nicht sonderlich ans Herz gewachsen, da er in meinen Augen sehr hinterlistig war und auch ein Schmarotzer ist.
Obwohl die Autorin auch wirklich bemüht war immer wieder Spannung in die Geschichte einzubauen, muss ich leider sagen das es ihr nicht wirklich gelungen ist, da die Story für mich leider nur so vor sich hinplätscherte und nichts wirklich kam wo mich dann umhaute oder wo ich auf irgendeine Art geflasht war.
Es war trotzdem eine nette Geschichte für zwischendurch, obwohl wir durch die Flucht von Lou auch leider sehr vom Thema abgekommen sind und ich mir das Seehospital dann doch etwas mehr im Vordergrund gewünscht hätte.
Ansonsten kann ich an diesem Buch wirklich nicht meckern und ich würde auch jederzeit wieder ein Buch von der Autorin lesen.
Fazit:
Das Buch bekommt von mir....
Die Rechte an Cover, Klappentext und Autorenbild liegen allein beim Verlag
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